Kennst du das Gefühl, als würdest du dein Leben lang nur "rumeiern"? Du bist wie ein Porsche,...
Der Weg des Aussteigers: Ist mein Abenteuer schon vorbei, bevor es richtig beginnt?
Wenn ich auf die letzten drei Monate zurückblicke, war es eine unglaublich lehrreiche Reise, die mich tiefgreifend verändert hat. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, alles, was mir auf Mallorca und jetzt in Deutschland widerfahren ist, in meinem Blog festzuhalten. Es gab Momente, in denen ich mich allein fühlte – ja, teilweise wie ein Tier in der Falle, ohne Ausweg. Doch fast immer folgten große Momente des Glücks, wenn ich die Angst überwunden hatte, und das Durchhalten führte zu einem unglaublichen Gefühl der Erleichterung. Es waren selten die Momente, in denen man sich extrem stark fühlte, weil man durchgehalten hatte – natürlich war auch das ein wichtiger Teil. Aber es waren vor allem die Augenblicke, in denen ich erkannte, dass die Angst unbegründet war.
Einer der wundervollsten Momente war, als ich nach Tagen voller Zweifel auf der Hundestation, wo ich die Hunde betreute und Unrat aufräumte, plötzlich von meinen Lieblingshunden Rocket, Chewbacca, Shy und sogar Stich am Morgen begrüßt wurde. Diese Zuneigung war überwältigend. Stich, der anfangs immer wieder in meine Schuhe biss, gehörte plötzlich zum Begrüßungskomitee und fiel vor lauter Toben wie ein Sack um. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das viele Hundebesitzer sicher kennen und schätzen.
Respekt trotz Abneigung
Bei einem anderen Gastgeber kam später eine asiatische Workawayerin dazu, die ich vom ersten Augenblick an nicht mochte. Sie war immer übertrieben gut drauf – „Oh, so great! Wow, it is so awesome!“ – und ich kaufte ihr das überhaupt nicht ab. Aber mit der Zeit, auch wenn ich sie nie wirklich mochte, respektierte ich ihre Art und sah vielleicht mehr in ihr, als sie selbst. Durch ihre Fähigkeit, neue Leute kennenzulernen, entstanden wundervolle Kontakte in der Kunstszene auf Mallorca. Diese führten zu zwei Ausstellungen, an denen ich als Künstler teilnehmen werde.
Mittlerweile habe ich mir von ihr abgeschaut, in Gespräche immer positiv zu gehen, auch wenn ich nicht gut drauf bin. Früher lebte ich diese, sagen wir mal, „deutsche Authentizität“: Wenn es mir mies ging, zeigte ich das auch und sagte es so. Doch dieses Verhalten war kein Stimmungsaufheller. Jetzt habe ich gelernt, dass man selbst Menschen, mit denen man nicht gut klarkommt, für ihre Stärken respektieren kann.
Aktueller Stand
Es war eine turbulente Zeit, und aufgrund technischer Probleme funktionierten meine Homepage und mein Blog 2,5 Monate lang nicht. Zudem erschwerten häufige Ortswechsel und abgelegene Plätze die Jobsuche vor Ort. Zwei Online-Strategien für passives Einkommen sind gescheitert, und die Digital-Nomaden-Jobs, die ich ausprobiert habe, entpuppten sich als Luftnummern. Ein bisschen Gartenarbeit brachte etwas ein, aber das war’s auch schon, während sich im Hintergrund neue Rechnungen abzeichneten.
Meine große Hoffnung liegt weiterhin auf der Kunstmalerei. Mein großes Ziel ist es, „durch die Welt zu reisen und Menschen ihre Kraftbilder zu malen“. Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, aber vielleicht nicht stark genug – sonst hätte das Universum mir sicher ein paar Gelegenheiten mehr zugespielt. Nun sind meine finanziellen Reserven aufgebraucht, und ich muss eine Entscheidung treffen.
Bleibe ich meinem Traum treu und ziehe als Aussteiger weiter durch die Welt?
Werde ich überhaupt schnell genug einen Gastgeber finden, der mir neben Kost und Logis auch eine bezahlte Arbeit anbietet? Oder muss ich mit gesenktem Haupt nach Deutschland zurückkehren, mich wieder anmelden, eine Wohnung suchen, GEZ bezahlen und in einem normalen Job meine Brötchen verdienen? Muss ich das Abenteuer auf Eis legen? Es wäre sicherlich eine vernünftige Möglichkeit, um auf die Reise nach Amerika zu sparen und krankenversichert zu sein. Doch all das durch meine Kunstmalerei zu finanzieren, wäre natürlich erfüllender und schöner, aber vor allem absolut möglich.
Dafür braucht es jedoch Menschen, die den Wert meiner Arbeit erkennen, und natürlich, am wichtigsten, mein Vertrauen und Durchhaltevermögen, um diese Menschen zu finden. Ich bin absolut überzeugt von der Kraft meiner Werke und der Wirkung, die sie entfalten. Wenn du vor einem meiner großen Werke stehst, wirst du wissen, was ich meine. Wenn du jemanden kennst, der Interesse hat, empfehle mich gerne weiter. Auch eine Spende wäre eine große Hilfe, um mich auf meinem Weg zu unterstützen.
Wir stehen am Übergang einer Zeitenwende, und ich hoffe, auf meiner Reise Ideen zu sammeln, wie wir ein neues System erschaffen können – eine Welt, die gesund und lebenswert ist.
Danke fürs Lesen,
Dein Michael