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Ein Bericht aus drei Monaten im Aussteigerleben

Geschrieben von Michael-Pullmann | 14.09.2024 08:00:00

Es ist kaum zu glauben, dass es nun schon drei Monate her ist, seit ich mich aus Deutschland abgemeldet habe. Was als Testlauf begann, hat sich zu einer intensiven, lehrreichen und manchmal auch chaotischen Reise entwickelt. Drei Monate, in denen ich mich entschieden habe, das System hinter mir zu lassen und mein Glück in der Freiheit zu suchen – sei es auf Mallorca oder irgendwo anders.

In diesen drei Monaten habe ich vieles gelernt. Ich habe großartige Menschen getroffen, die mich inspiriert und unterstützt haben, und ebenso solche, die mich an den Rand der Verzweiflung gebracht haben. Meine langen Haare sind ab und ich habe es keinen Tag bereut.  Das Leben als Aussteiger bedeutet. keine festen Wurzeln mehr zu haben, kein eigenes Heim, auf das man sich zurückziehen kann. Stattdessen ist man ständig darauf angewiesen, Lösungen für die alltäglichen Herausforderungen zu finden. Das Konzept „Kost und Logis“ bei verschiedenen Gastgebern zu bekommen, klang anfangs wunderbar, aber es machte mich auch abhängig von der Gunst anderer.

Manchmal hat alles perfekt funktioniert, doch es gab auch Momente, in denen alle Stricke rissen und ich mich von einem auf den anderen Tag in einer völlig neuen Situation wiederfand. Besonders im August und Juli, wenn die Insel Mallorca von Gastarbeitern überflutet ist, wurde es schwierig, einen neuen Gastgeber zu finden. Eine Situation, die mich fast dazu brachte, unter freiem Himmel zu schlafen – eine echte Herausforderung, die mich an meine Grenzen brachte.

Doch dann geschah etwas Erstaunliches.
Wie so oft im Leben kam die Antwort von einer unerwarteten Stelle: dem Kultur- und Kunsthaus Leo Well. Es war ein wahrer Segen, dort ein paar Tage bleiben zu können. Aber die Reise ging weiter, und bald führte mein Weg zurück nach Deutschland, an die Ostsee. Dort fand ich nicht nur einen wunderbaren Gastgeber, sondern auch einen Ort, der mich tief geprägt hat. Die Menschen in diesem kleinen Dorf haben mich inspiriert und mir neue Perspektiven eröffnet. Es war der perfekte Abschluss meiner dreimonatigen Einsteigerzeit ins Aussteigerleben.

Was kommt als Nächstes, wenn man sich außerhalb des Systems bewegt? Ohne die Möglichkeit, einen „normalen“ Job anzunehmen, stellt sich die Frage: Woher kommt das Geld? Ich habe noch so viele Ziele und Visionen, die ich nicht nur für mich, sondern auch für andere verwirklichen möchte.

Es ist so einfach gesagt:
Für die nahe Zukunft habe ich bereits Gastgeber, und es stehen auch Kunstveranstaltungen an. Für das Ende des Jahres 2024 und 2025 sind Termine offen. Ich suche einen Ort, an dem ich bleiben und helfen kann – am besten gegen einen gewissen Betrag als Ausgleich, um meine Reisekosten und Versicherung zu decken. Aber ich brauche nicht viel. Wenn ich für Kost und Logis durch die Welt ziehen kann, komme ich mit wenig Geld aus.

Ich glaube fest daran, dass es Menschen gibt, die meine Arbeit schätzen und mich unterstützen, damit meine Aussteiger Reise weitergehen kann. Melde dich! Ich freue mich darauf, bei dir zu Gast sein zu dürfen und dir zu helfen, wo auch immer der Schuh drückt. Nimm Kontakt über meine Homepage auf pullmann-art.com. Lass von dir hören, ich freue mich sehr auf unser Treffen.

Bis bald, Michael

 

Verfasst 2024.Sep. 01