Heute komme ich zum Teil 2 meiner Erlebnisse vom Macherdaach und wie ein paar Nerds mit einem Hochleistungs-Laser eines meiner liebsten Kunstwerke graviert haben. Hoffen wir mal, dass alles gut geht!
Der Macherdaach war vorbei und der Abbau abgeschlossen. Mit den Staffeleien und dem Frequenzbild ging es zurück zur Abschlussfeier im ZTL – dem Zentrum für Technikkultur Landau. Die Gläser wurden erhoben und ausgiebig gefeiert. Alle waren glücklich über das erfolgreiche Event und die überwältigend positive Resonanz der Gäste.
Ein philosophischer Austausch mit Danka
Während der Veranstaltung und auch noch beim Abbau hatte ich viel mit Danka über ihr Philosophiestudium und Literatur gesprochen. Wir stellten uns die Frage, wie sehr unsere Sprache und die Wörter, die wir benutzen, die Realität überhaupt widerspiegeln können. Sind unsere Worte nicht vielmehr nur der Versuch, die Welt so zu erklären, wie jeder sie durch seine eigenen Augen erlebt, um sie dadurch für andere verständlich zu machen?
In der Persönlichkeitsentwicklung weiß man: „In der gleichen Umgebung schaut doch jeder in eine andere Welt.“ Jeder nimmt den Alltag unterschiedlich wahr, durch seine persönlichen Filter, die durch Erziehung und Erlebnisse entstanden sind. Kurz gesagt, Sprache und Wörter sind oft stark kontextabhängig – je nachdem, welchen persönlichen und kulturellen Hintergrund man hat.
Später, als ich schon befürchtete, Danka würde es nicht mehr zur Feier ins ZTL schaffen, kam sie doch noch mit dem Fahrrad angeradelt.
Jetzt lasern wir ein Kunstwerk
Mit Danka unterhielt ich mich den ganzen Abend. Kaum wollten wir uns verabschieden, kam das nächste Thema auf. Ich erzählte ihr, dass ich bald nach Mallorca fliege, dass ich erst zwei Monate dort war, und so ging das Gespräch immer weiter. Als wir uns dann wirklich verabschieden wollten, fragte ich sie noch schnell: „Auf der Ausstellung fandest du mein weißes Bild doch so toll, oder? Ich würde es dir gerne hier bei dir in Landau lassen. Ich habe heute die Widmung wegradiert, weil etwas anderes drauf soll.“ In diesem Moment ruft jemand aus dem Raum: „Wir können die Widmung auch reinlasern!“ Das war das Stichwort. Die Begeisterung stieg. Alle sind Feuer und Flamme, es genau so zu tun. Es geht los zum großen Laser. Let’s go!
Mein Vorschlag für die neue Widmung lautet: „Für Menschen, die große Visionen umsetzen – Pionier #1.“
Wir wählten die Schriftart aus und der liebe Hakon kalibriert und stellt die Intensität des Lasers ein. An einem Restholzstück brennen wir den Schriftzug zum Testen ein, bis wir uns sicher sind, dass die Intensität des Lasers optimal eingestellt ist. Wenn der Laser zu hoch eingestellt ist, würden wir die Rückseite des Kunstwerks verbrennen. Als wir uns sicher sind, drücken wir den Startknopf. Wir haben nur einen Versuch: Sobald der Laser beginnt, die Widmung ins Holz einzubrennen, gibt es kein Zurück. Die Spannung stieg, und der Laser begann seine Arbeit. Ich verrate es schon mal: Alles lief perfekt, und die Widmung sieht großartig aus.
Ich fühlte mich, als wäre ich bei der Wissenschaftsserie „Mythbusters“, die ein Experiment durchführen. Wow – was für ein unglaublicher Abschluss eines ohnehin schon unfassbaren Tages!
Grüße gehen raus an: Hakon (li.) Magnus (mi.) und Danka (re.) Danke für diesen unvergesslichen Abend.
Was für eine unglaubliche Folge von Ereignissen und Entscheidungen nötig waren, damit das Kunstwerk Pionier#1 zum Macherdaach gekommen ist, und was ein misslungener Kinobesuch damit zu tun hat, erzähle ich dir im nächsten Blogbeitrag.