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Leben als Aussteiger: Freiheit, Herausforderungen und der Weg zur eigenen Berufung?

Geschrieben von Michael-Pullmann | 18.09.2024 08:45:52

Freiheit, Herausforderungen und der Weg zur eigenen Berufung?
Das Leben als Aussteiger birgt wirklich viele Herausforderungen. Wenn man mich fragt, ist eine der wichtigsten und manchmal brennendsten Angelegenheiten, jemanden zu finden, bei dem man für eine gewisse Zeit wohnen kann. Man steht ständig unter Strom, weil man nicht weiß, wo man im nächsten Monat schlafen wird und ob alles gut wird. Die wohl zweitgrößte Herausforderung ist, wie sich viele schon denken können, Geld zu verdienen. Als Staatenloser – und wenn man einer bleiben will – kann man keinen legalen, steuerpflichtigen Job annehmen, und somit schränken sich die Möglichkeiten rapide ein.

Ich gebe zu, auch als ich noch in Deutschland gemeldet war, war ich nicht immer in einem Angestelltenverhältnis. Während einer depressive Phase, lebte ich von staatlicher Unterstützung, was zwar den Hunger stillt, aber für das Selbstbewusstsein ist es eine Katastrophe. Man fühlt sich klein, denn ich bin überzeugt, tief im Inneren will jeder ein wertvoller Teil der Gesellschaft sein. Doch ob mit oder ohne Job – ich fühlte mich in beiden Situationen einfach fehl am Platz, weil es nie das Leben war, das mich erfüllte und glücklich machte. Beruf kommt schließlich von Berufung, und so sollte man schon in der Schule wissen, was die eigenen Stärken und Wünsche für das Leben sind, damit man später nicht auf Abwege gerät und im schlimmsten Fall Burnout und Depression verfällt.
Es war meine Kunst, die mich aus dieser Depression gerettet hat, denn ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal meiner Kunst ist der „YouJourney“-Test. Dieser Test, den ich zusammengestellt habe, zielt genau auf die Fragen „Wer bin ich?“ und „Was sind meine Gaben und Talente, die ich mit der Welt teilen will?“ Wenn du diesen Test auch einmal machen möchtest, schreib mich einfach an, und wir machen einen Termin.

Aber zurück zu dem, was gestern war:
Straßenmusiker Wie erwähnt, ist es als Aussteiger schwierig, Geld zu verdienen – ja, dieses bedruckte Papier, das als cleveres Zwischenhandelsprodukt dient und im Grunde eine gute Sache ist, nur zurzeit Mangelware. Mir bleiben zwei Optionen, die ich schnell umsetzen kann: Erstens, meine Kunst abzugeben und dafür einen finanziellen Ausgleich zu erhalten. Solange ich kein Preisschild an meine Kunst hänge und stattdessen eine Spende bekomme, läuft alles im rechtlich anerkannten Rahmen. Die zweite Möglichkeit ist meine Gitarre. Sie ist mein Joker, und so habe ich mich gestern nach zehn Jahren wieder als Straßenmusiker versucht. Einfach in Köln in der Einkaufsstraße habe ich meine Lieder gespielt.

Bürgersteig-Persönlichkeitsentwicklung
Ich muss sagen, durch die Zeit als Aussteiger hat sich in Sachen Persönlichkeitsentwicklung viel getan. Diese Ängste und Hemmschwellen, die ich vor einiger Zeit noch hatte, sind kaum noch spürbar. Es war unvorstellbar schön, sich hinzustellen und für die Menschen Musik zu machen, ihnen frei von der Leber und von Herzen zu begegnen und schöne Klänge in die Welt zu senden. Es hat unglaublich Spaß gemacht, und ich konnte tief aus meinem Inneren singen. Ein Gefühl von Freiheit, ohne innere Blockaden. Ich wollte gar nicht mehr aufhören. Auch einige Spenden sind zusammengekommen, sowie viel liebe und positive Rückmeldung von den Passanten. Ich denke, für einen Dienstag in einer Arbeitswoche, wo die Leute eher gestresst und schlecht gelaunt sind, lief es doch ganz gut. Ich sollte das noch mal am Wochenende probieren, wenn die Menschen entspannter sind.

Frequenz-Kunst: Austellung am Macherdaach
P.S. Kunstausstellung mit Magnus Die nächsten Wochen werden wieder sehr turbulent für mich, mit vielen Reisen und diversen Übernachtungen. Doch ich freue mich auf den Samstag in einer Woche: Am 28.09. werden Magnus und ich unser Frequenzbild, den „LOGOS-Orion“, auf dem „Macherdaach“ ausstellen – im ZTL- Zentrum für Technikkultur, einer Werkstatt voller Nerds, die ich schon einmal mit Magnus besucht habe. Ich muss sagen, Nerds sind wohl mit meine liebsten Menschen. Dort werden einige selbstgebaute Technikprojekte und Konstruktionen vorgestellt und präsentiert. Es ist eine coole Bude voller bunter Leute. Wenn du aus der Gegend Landau in der Pfalz kommst, schau gerne vorbei. Es ist eine öffentliche Veranstaltung, und du bist eingeladen. Gib mir Bescheid, und schau dir spannende, selbstgebaute Erfindungen an  und natürlich den LOGOS-Orion, den wir dort ausstellen werden. Vielleicht sehen wir uns dort!

Link zum Macherdaach: https://ztl.space/macherdaach/