„Das Bild ist fertig“, dachte ich leise, als ich den letzten Pinselstrich setzte. Es war, als hätte ich mit jeder Linie, dem „goldenen Mandala“ in der Mitte und dem Schutzkreis, den ich darum gezogen hatte, ein Stück von mir selbst auf die Leinwand gebracht. „Pure Befreiung“ nannte ich es, und genau das war es – ein Befreiungsschlag aus all den belastenden Zweifeln, die mich so lange begleitet hatten.
Ich erinnerte mich an den Weg, der dann folgte. Es war nicht nur der Wunsch zu malen, sondern die Suche nach etwas Tieferem – nach einem Glauben an mich selbst. Anfangs fühlte es sich wie ein leises Flüstern an, doch mit jedem Fortschritt wurde die Stimme lauter: „Du bist es wert.“ – „Glaub an dich!“
Nur wenige Tage später geschah etwas, das alles veränderte. An diesem Tag fuhren keine Bahnen in Köln. So sprach ich mit frischem Selbstbewusstsein eine freundliche Dame an: „Wie lange warten Sie schon auf den Zug?“
„Seit zwei Stunden“, antwortete sie. So setzten wir gemeinsam, unsere Reise fort. Dabei lernten wir uns immer besser kennen und spürten eine Resonanz im Herzen.
„Was hat Sie inspiriert, Künstlerin zu werden?“ fragte die freundliche Dame. Ihre Frage ließ mich innehalten, und als ich antwortete, war es, als würde ich es zum ersten Mal laut aussprechen: „Ich will meiner Berufung folgen und meinen wahren Wert zum Ausdruck bringen.“
Die Gespräche, die folgten, waren wie Pinselstriche in meinem Leben – jeder fügte eine neue Farbe hinzu. Diese Begegnung wurde zu einer tiefen Freundschaft, die bis heute besteht. Sie erwarb auch 2 Kunstwerke von mir. Es war, als ob das Bild uns zusammengebracht hätte, als ob die Selbstliebe, die ich in „Pure Befreiung“ gelegt hatte, eine Brücke zwischen uns gebaut hätte.
Jetzt, wenn ich auf das Bild schaue, sehe ich nicht nur Kraft, Symbole oder Formen. Ich sehe eine Reise – eine Reise, die aus Momenten der Unsicherheit, des Glaubens und der Verbindung besteht. Und diese Reise hat mich gelehrt, dass alles zusammenhängt: die Kunst, die Begegnungen und die Liebe, die wir uns selbst schenken.